Im Januar 2020 findet zum fünfzigsten Mal das World Economic Forum, kurz WEF, in Davos statt. Das Bündnis «Züri gäge s’WEF» – bestehend aus den Jungen Grünen und JUSO sowie der BfS – ruft am 22. Januar in der Zürcher Innenstadt zur Demonstration gegen das Wirtschaftsforum auf. Die Bewilligung für die Demonstration wurde bei der Zürcher Stadtpolizei eingereicht.
Seit 50 Jahren findet das WEF statt. Seit 50 Jahren lassen sich Wirtschaftsführer*innen und teils umstrittene Politiker*innen einfliegen, um Lösungen für gesellschaftliche Missstände, wirtschaftliche Probleme und neuestens den Klimawandel auszuarbeiten. Seit 50 Jahren werden massiv Steuergelder verschleudert, um die Sicherheit der Teilnehmer*innen zu garantieren. Und seit 50 Jahren werden keine positiven Resultate erzielt, so meint das Bündnis «Züri gäge s’WEF». Unter dem Motto «50 Jahre sind genug» organisiert ein Zusammenschluss aus Jungsozialist*innen und Jungen Grünen aus dem Kanton Zürich sowie Mitglieder der Bewegung für den Sozialismus zusammen eine Gegendemonstration in Zürich. Die Gruppe, welche sich eigens zum Zweck der Anti-WEF-Demo zusammengeschlossen hat, wirft dem WEF Scheinheiligkeit vor: «Am WEF werden keine Lösungen gefunden. Das ist eine viel zu teure und extrem umweltschädliche Veranstaltung, die mehr Schaden verursacht als sie Nutzen bringt», meint Lea Wenger, Geschäftsleitungsmitglied der Jungen Grünen Kanton Zürich.
Das Thema des diesjährigen WEF laute zwar «Stakeholders for a Cohesive and Sustainable World». Doch: «Die Staatschefs und Wirtschaftsvertreter*innen lassen sich vor den Diskussionen in den Foren per Helikopter vom Flughafen Zürich nach Davos chauffieren.», so die Co-Präsidentin der JUSO Stadt Zürich Anna Luna Frauchiger. «Dass also mehr als ein geheucheltes Interesse daran besteht, von fossilen Brennstoffen wegzukommen oder Auflagen für Firmen einzuführen, bezweifeln wir stark». Die Organisator*innen stören sich weiter an der fehlenden demokratischen Legitimation des Elite-Treffens sowie daran, dass regelmässig umstrittene autoritäre Politiker, wie letztes Jahr Jair Bolsonaro, eingeladen werden – Politiker, die den Klimawandel leugnen und für das Leid von Menschen und der Umwelt verantwortlich sind.
Um den breiten Widerstand gegen das WEF zum Ausdruck zu bringen, ruft das Bündnis «Züri gäge s’WEF» nun auch in Zürich zur Demonstration auf. Man will sich gegen die Beschlagnahmung eines Schweizer Bergdorfs vom WEF wehren. Obwohl es am 21. Januar bereits eine Demonstration in Davos selber sowie vom 19. bis 21. Januar eine dreitägige Winterwanderung zum Ausdruck des Protests veranstaltet werden, findet es das Bündnis wichtig, dass es auch in Zürich eine Demo gibt. Denn, so erklärt Lea Wenger: «Wir wollen dass alle Menschen eine Möglichkeit haben, ihren Unmut gegen das WEF zu zeigen. Auch diejenigen, welche es sich nicht leisten können, nach Davos zu reisen.» Mit der Demo in Zürich solle also die Breite des Widerstands aufgezeigt werden können. «Züri gäge s’WEF» solidarisiert sich deshalb auch mit den anderen Protestformen, die während des WEF stattfinden werden.
Die Demonstration findet am 22. Januar um 18 Uhr statt und besammelt sich auf dem Helvetiaplatz.
Das Bewilligungsgesuch ist noch hängig.
Kontakt: Anna Luna Frauchiger, Co-Präsidentin, 079 842 15 33
23.12.2019