15.09.2014
Heute Morgen beschloss die Zunftmeisterversammlung, die Gesellschaft
zu Fraumünster wiederholt nicht gleichberechtigt am Sechseläuten
teilnehmen zu lassen. Die JUSO Stadt Zürich kritisiert diesen Entscheid Tw der Zünfte scharf und fordert den Stadtrat in einem offenen Brief dazu auf, W das Sechseläuten abzusagen. Dazu erhält sie prominente Unterstützung E von Yvonne Feri.
Die JUSO hat bereits im Vorfeld der Zunftmeisterversammlung mit einer Aktion auf diese Diskriminierung aufmerksam gemacht. Auf der Rathausbrücke in Zürich haben sie eine Frauenpuppe auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Damit wollten die Zürcher Jungsozialist/-innen das veraltete Frauenbild der Zünfte darstellen. (Bilder im Anhang)
„Wenn eine Tradition dazu führt, dass ein Teil der Bevölkerung ausgeschlossen wird, sollte man sie über Bord werfen. Alte Männervereine in denen frauenfeindliche Parolen geschwungen werden, gehören ins Mittelalter und nicht ins 21. Jahrhundert“, meint Oliver Heimgartner, Vorstandsmitglied der JUSO Stadt Zürich.
Diese Ansicht hat eine prominente Unterstützerin: Yvonne Feri, Nationalrätin und Präsidentin der SP Frauen sieht es ähnlich: Sie findet, dass Traditionen überprüft werden sollten, ob diese nach wie vor in unsere Zeit passen. „Gerade die Zünfte hatten für diese Überprüfung ausreichend Zeit und die Chance verpasst, dem Bundesverfassungsgrundsatz der Gleichstellung Rechnung zu tragen. Wie viele Jahre brauchen die Männer noch um einzusehen, dass Frauen eine Bereicherung für ihre Aktivitäten sind?
„Militante Emanzen, historisch nicht erklärbar“– die Kommentare der Zünfter sind haarsträubend und zeigen, dass diese Zünfter das Patriarchat hochleben lassen, es geniessen und nicht ändern wollen. Es stellt sich hier die Frage, worauf die Frauen in ihren Augen reduziert werden sollen.“
Nun hat sich die Zunftmeisterversammlung wie erwartet gegen eine gleichberechtigte Beteiligung der Frauen ausgesprochen. Diese können nämlich nur teilnehmen, weil die Gesellschaft zur Constaffel sie als Gäste einlädt. "Dem heutigen Entscheid fehlt jegliche Progressivität und gesellschaftliche Offenheit", findet Oliver Heimgartner. Die JUSO fordert darum den Stadtrat von Zürich in einem offenen Brief dazu auf, das Sechseläuten künftig nicht mehr zu bewilligen. „Wir haben die Zünfte davor gewarnt, dass wir die Diskriminierung von Frauen nicht weiter tolerieren werden. Der Stadtrat muss nun endlich Farbe bekennen und sich für eine durch und durch gleichberechtigte Gesellschaft einsetzten. Dazu gehört auch, dass das Sechseläuten erst wieder bewilligt werden soll, wenn jeder und jede gleichberechtigt teilnehmen darf.“ (Offener Brief im Anhang)
Yvonne Feri meint, dass der Stadtrat durchaus eine Auflage erteilen könnte, dass Frauen miteinbezogen werden. „Dies wäre ein fortschrittlicher, mutiger Entscheid, welcher als Zeichen für die Gleichstellung der Geschlechter stark wahrgenommen würde. Dieses Zeichen hätte schweizweit positive Auswirkungen für die Gleichstellung.“
„Die Zünfte sind historisch gesehen ständische Körperschaften aus Handwerkern, um gemeinsame Interessen zu vertreten. Heute sind es die Berufsverbände, welche diese Aufgaben übernehmen. Es käme wohl keinem Berufsverband in den Sinn, die Frauen auszuschliessen. Deshalb muss man sich heute wohl die Frage stellen, ob Zünfte überhaupt noch ihre Daseinsberechtigung haben, wenn sie a) von den Berufsverbänden abgelöst werden und b) die Frauen ausschiessen. Ich würde den Organisatoren des Sechseläute empfehlen, das ganze Konstrukt zu überprüfen und eine modernere, weltoffenere Veranstaltung ins Leben zu rufen. Die Traditionen sollen gelebt werden, aber mit Anpassungen an das 21. Jahrhundert“, findet Yvonne Feri, Nationalrätin und Präsidentin der SP Frauen.
zu Fraumünster wiederholt nicht gleichberechtigt am Sechseläuten
teilnehmen zu lassen. Die JUSO Stadt Zürich kritisiert diesen Entscheid Tw der Zünfte scharf und fordert den Stadtrat in einem offenen Brief dazu auf, W das Sechseläuten abzusagen. Dazu erhält sie prominente Unterstützung E von Yvonne Feri.
Die JUSO hat bereits im Vorfeld der Zunftmeisterversammlung mit einer Aktion auf diese Diskriminierung aufmerksam gemacht. Auf der Rathausbrücke in Zürich haben sie eine Frauenpuppe auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Damit wollten die Zürcher Jungsozialist/-innen das veraltete Frauenbild der Zünfte darstellen. (Bilder im Anhang)
„Wenn eine Tradition dazu führt, dass ein Teil der Bevölkerung ausgeschlossen wird, sollte man sie über Bord werfen. Alte Männervereine in denen frauenfeindliche Parolen geschwungen werden, gehören ins Mittelalter und nicht ins 21. Jahrhundert“, meint Oliver Heimgartner, Vorstandsmitglied der JUSO Stadt Zürich.
Diese Ansicht hat eine prominente Unterstützerin: Yvonne Feri, Nationalrätin und Präsidentin der SP Frauen sieht es ähnlich: Sie findet, dass Traditionen überprüft werden sollten, ob diese nach wie vor in unsere Zeit passen. „Gerade die Zünfte hatten für diese Überprüfung ausreichend Zeit und die Chance verpasst, dem Bundesverfassungsgrundsatz der Gleichstellung Rechnung zu tragen. Wie viele Jahre brauchen die Männer noch um einzusehen, dass Frauen eine Bereicherung für ihre Aktivitäten sind?
„Militante Emanzen, historisch nicht erklärbar“– die Kommentare der Zünfter sind haarsträubend und zeigen, dass diese Zünfter das Patriarchat hochleben lassen, es geniessen und nicht ändern wollen. Es stellt sich hier die Frage, worauf die Frauen in ihren Augen reduziert werden sollen.“
Nun hat sich die Zunftmeisterversammlung wie erwartet gegen eine gleichberechtigte Beteiligung der Frauen ausgesprochen. Diese können nämlich nur teilnehmen, weil die Gesellschaft zur Constaffel sie als Gäste einlädt. "Dem heutigen Entscheid fehlt jegliche Progressivität und gesellschaftliche Offenheit", findet Oliver Heimgartner. Die JUSO fordert darum den Stadtrat von Zürich in einem offenen Brief dazu auf, das Sechseläuten künftig nicht mehr zu bewilligen. „Wir haben die Zünfte davor gewarnt, dass wir die Diskriminierung von Frauen nicht weiter tolerieren werden. Der Stadtrat muss nun endlich Farbe bekennen und sich für eine durch und durch gleichberechtigte Gesellschaft einsetzten. Dazu gehört auch, dass das Sechseläuten erst wieder bewilligt werden soll, wenn jeder und jede gleichberechtigt teilnehmen darf.“ (Offener Brief im Anhang)
Yvonne Feri meint, dass der Stadtrat durchaus eine Auflage erteilen könnte, dass Frauen miteinbezogen werden. „Dies wäre ein fortschrittlicher, mutiger Entscheid, welcher als Zeichen für die Gleichstellung der Geschlechter stark wahrgenommen würde. Dieses Zeichen hätte schweizweit positive Auswirkungen für die Gleichstellung.“
„Die Zünfte sind historisch gesehen ständische Körperschaften aus Handwerkern, um gemeinsame Interessen zu vertreten. Heute sind es die Berufsverbände, welche diese Aufgaben übernehmen. Es käme wohl keinem Berufsverband in den Sinn, die Frauen auszuschliessen. Deshalb muss man sich heute wohl die Frage stellen, ob Zünfte überhaupt noch ihre Daseinsberechtigung haben, wenn sie a) von den Berufsverbänden abgelöst werden und b) die Frauen ausschiessen. Ich würde den Organisatoren des Sechseläute empfehlen, das ganze Konstrukt zu überprüfen und eine modernere, weltoffenere Veranstaltung ins Leben zu rufen. Die Traditionen sollen gelebt werden, aber mit Anpassungen an das 21. Jahrhundert“, findet Yvonne Feri, Nationalrätin und Präsidentin der SP Frauen.