JUSO bezeichnet Nagelhaus als „Crime Scene“

02.07.2016

Heute Donnerstag um 12:00 gehen die Nagelhäuser in den Besitz des Kantons Zürich über. Im Juli werden sie abgerissen und mit einer Zufahrtsstrasse ersetzt. Die JUSO Stadt Zürich verurteilt diesen Entscheid aufs Schärfste und hat mit einer Aktion vor Ort die Nagelhäuser mit „Crime Scene“-Band abgesperrt, um so auf die Folgen der Gentrifizierung aufmerksam zu machen.
Als Zeichen der Solidarität für die Nagelhäuser und gegen die Gentrifizierung hat die JUSO Stadt Zürich heute die Nagelhäuser mit „Crime Scene“-Band abgesperrt. Damit will sie auf die verheeren Folgen der Gentrifizierung für die Bewohner der Stadt Zürich aufmerksam machen. „Gentrifizierung und Aufwertung sind ein riesiges Problem in der Stadt Zürich. Die Nagelhäuser zeigen die Folgen des Gentrifizierungswahns genau auf: zahlbarer Wohnraum wird vernichtet und mit Luxusbauten ersetzt, die sich niemand leisten kann. Die Menschen werden in die Peripherie verdrängt, während die Bürogebäude und Luxuswohnungen leer stehen. Zürich West ist ein totes Quartier“, findet Moira Pinkus, Präsidentin der JUSO Stadt Zürich.
Auch Ursula Näf, SP-Gemeinderätin aus der Stadt Zürich, findet deutliche Worte zur Aufwertung in der Stadt Zürich und sieht den Abriss der Nagelhäuser als grossen Verlust: „Gentrifizierung verdrängt Menschen aus ihrem Lebensraum, lässt leblose Quartiere zurück und unterwirft die Stadt der Profitlogik. Die Nagelhäuser bedeuten Widerstand gegen diese Entwicklung.“
Bereits Anfang Woche hat die JUSO Stadt Zürich einen offenen Brief an den Polizeivorsteher Richard Wolff geschickt. Darin forderte die JUSO Wolff dazu auf, bei allfälligem Widerstand seitens der Bewohner oder der Bevölkerung keinen Polizeieinsatz anzuordnen.
Auch vor zwei Jahren, als entschieden wurde, dass die Nagelhäuser abgerissen werden sollen, hatte die JUSO Stadt Zürich ihre Solidarität mit einer Aktion kundgetan und den Abriss des Mobimo-Towers „Renaissance“ gefordert.