Einen Monat vor dem feministischen Streik - JUSO verbrennt Patriarchat an “Hexenfest” in Küsnacht.

Einen Monat vor dem feministischen Streik - JUSO verbrennt Patriarchat an “Hexenfest” in Küsnacht.

Küsnacht, 13.5.2023 – Einen Monat vor dem feministischen Streik hat die JUSO Kanton Zürich am Rumensee in Küsnacht ein Hexenfest veranstaltet, bei dem symbolisch das Patriarchat in Form aller seiner schlimmen Seiten verbrannt wurde. Mit dieser Aktion möchte die JUSO die Forderungen des feministischen Streiks hervorheben und für eine solidarische Gesellschaft ohne patriarchale Machtverhältnisse einstehen.

Die beiden Aktivistinnen Daria Semenova und Jelena Speer eröffneten das Fest mit einer kraftvollen Rede. Vorstandsmitglied Daria Semenova: "Heute sind wir hier, um zu sagen: Wir sind die Kinder der Hexen, die ihr nicht verbrennen konntet!" Dabei betonten sie die Forderungen des feministischen Streiks. Auch die neugewählte Kantonsrätin Mandy Abou Shoak hielt eine kämpferische Rede und rief zum feministischen Streik auf.

Mit dem “Hexenfest” will die JUSO aufzeigen, dass auch heute noch patriarchale Strukturen bestehen und Personen, die sich gegen diese auflehnen, gesellschaftlich geächtet werden - auch wenn heute in der Schweiz keine Menschen mehr als Hexen verfolgt und verbrannt werden. Damit sollen auch die feministischen Vorkämpfer*innen gewürdigt werden. Am Hexenfest sprachen Aktivist*innen der JUSO über die Bedeutung des feministischen Streiks und wichtige feministische Forderungen und Themen wie die Erweiterung und den Schutz des Rechts auf Abtreibung, die Schaffung eines gesetzlichen Diskriminierungsschutzes für trans und inter Personen, faire und gleiche Löhne für alle Menschen sowie die gerechte Verteilung der Care-Arbeit in der Gesellschaft.
"Wir fordern eine radikale Veränderung, die das bestehende System grundlegend transformiert." erklärt Jelena Speer, Vorstandsmitglied JUSO Winterthur.

Im Anschluss an die feministischen Reden verbrannten die Jungsozialist*innen symbolisch das Patriarchat und tanzten dabei als Hexen verkleidet um das Feuer. "Das Hexenfest ist eine Möglichkeit, unsere Solidarität mit all denen zu zeigen, die von patriarchaler Unterdrückung betroffen sind. Wir setzen uns gemeinsam für eine Welt ein, in der alle Menschen frei und selbstbestimmt leben können", erklärt Anaïs Dolder, Co-Präsidentin JUSO Zürich Oberland.

Verschiedene Fälle von Hexenverfolgung, zum Beispiel von Adelheid Düggel oder auch von Anna Sidler, zeigen dass die Verfolgung im Raum des Zürichsee und somit auch Küsnacht sehr stark war.

Die Verwendung der Hexen-Symbolik in der feministischen Bewegung hat eine lange Tradition. Hexen waren Personen, die sich gegen patriarchale Macht auflehnten und für körperliche Autonomie und Bildung eintraten. Diese Symbolik wurde von verschiedenen Aktivist*innen aufgegriffen, um gegen Unterdrückung und für soziale Gerechtigkeit einzutreten, wie zum Beispiel beim "Witch Bloc" im Januar 1968 und bei ähnlichen Aktionen 2017 in Paris.

Die Aktion diente auch der Mobilisierung für den feministischen Streik am 14. Juni. Die JUSO ruft alle Menschen dazu auf, sich solidarisch zu zeigen und den Streik zu unterstützen.