Stellungnahme Gegendemo "Marsch fürs Läbe"

15.09.2019

Die JUSO verurteilt die Repression, die am gestrigen «Marsch fürs Läbe» seitens der Polizei ausgegangen ist. Die Jungsozialist*innen sind enttäuscht, dass die Polizei auf eine legitime Protestaktion mit so heftigen Mitteln reagierte.
Die JUSO Stadt Zürich hat gestern, 14.9, auf einer bewilligten Demonstrationsroute friedlich gegen den «Marsch fürs Läbe» demonstriert. Rund 500 Leute zogen durch den Zürcher Kreis 4. Die Jungsozialist*innen forderten dabei das Recht auf Selbstbestimmung für alle Frauen sowie den Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen, gleiche Rechte für LGBTQ-Personen sowie den Boykott von Läderach, die Teile der fundamentalistischen Gruppierungen mitfinanziert, wie der TagesAnzeiger berichtete. In ihrer Rede vor der JUSO-Gegendemo machte Co-Präsidentin Anna Luna Frauchiger klar: «Was die Organisatorinnen und Organisatoren des Marsch fürs Läbe fordern, ist keine Meinung. Das ist Sexismus, Homophobie und Queerfeindlichkeit.»
Gleichzeitig versuchte eine weitere Gegendemonstration, die fundamentalistische Hetze vor Ort zu verhindern und den «Marsch fürs Läbe» davon abzuhalten, loszuziehen. «Es kann nicht sein, dass christliche Fundamentalisten in Zürich ihre Hetze verbreiten können», so Anna Luna Frauchiger. Deshalb seien laut JUSO beide Formen von Protest gegen den «Marsch fürs Läbe» legitim und wichtig.
Die Polizei versuchte von Beginn an, die unbewilligte Gegendemonstration durch repressive Massnahmen aufzulösen: «Protestaktionen dürfen nicht gewaltsam niedergeschlagen werden», findet Anna Luna Frauchiger. Die Jungsozialist*innen verurteilen Gewalt grundsätzlich und bedauern, dass es zu Ausschreitungen gekommen ist. Vor allem auf der Josefswiese ist es seitens der Polizei zu einem völlig unverhältnismässigem Gewalteinsatz gekommen. Nathan Donno, Co-Präsident der JUSO Stadt Zürich sagt dazu: «Die Polizei hat Tränengas und Gummischrot gegen grösstenteils friedlich demonstrierende Menschen eingesetzt – während Familien mit Kindern nur wenige Meter nebenan ihren Nachmittag im Park verbrachten.»
Obwohl die Jungsozialist*innen selber nicht an den unbewilligten Protesten beteiligt waren, wollen sie aufgrund dieser gewaltsamen Einschreitungen bei der Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart um Erklärung bitten. Die JUSO Stadt Zürich fordert vom Sicherheitsdepartement eine Stellungnahme dazu, wieso alle Gegendemonstrant*innen auf der Josefswiese kriminalisiert wurden, obwohl die Mehrheit für eine friedliche Protestaktion gegen den „Marsch fürs Läbe“ vor Ort war. Die Stadtpolizei nahm durch ihren Einsatz in Kauf, dass Kinder und Aussenstehende in Gefahr gebracht wurden.
Kontakt: Anna Luna Frauchiger, Co-Präsidentin, 079 842 15 33 Nathan Donno, Co-Präsident, 079 376 28 73