NEIN zu den Luxuswohnungen der Credit Suisse

07.09.2018

Veröffentlicht im P.S.-Magazin am 06. September 2018
Zürich hat im März eine linke Mehrheit ins Parlament gewählt. Und nun ist es Zeit, in die Offensive zu gehen. Das heisst: Für gemeinnützige Wohnungen zu kämpfen und gegen die geplanten Luxustürme der Credit Suisse auf dem Hardturmareal Widerstand zu leisten.
Die Delegierten der SP Stadt Zürich haben das Projekt «Ensemble» des Stadtrats zurecht abgelehnt und fordern mittels der Lancierung einer Initiative den Bau eines Hardturm-Stadions ohne Luxuswohnungen der Credit Suisse. Dank der Initiative soll über den Bau des Stadions entscheiden werden ohne der Grossbank dafür ein Zugeständnis machen zu müssen. Die Initiative erscheint mir vor allem aus zwei Gründen wichtig. Erstens verzögert sich der Bau eines neuen Hardturm-Stadions seit über 15 Jahren. Mit dem Projekt des Stadtrats könnte sich diese Verzögerung noch um viele weitere Jahre verlängern, da Anwohner*innen in Höngg bereits juristische Schritte geplant haben, falls die Türme gebaut werden sollen. Das Risiko besteht also, dass man den Status Quo aufrechterhält – der ja genau niemanden wirklich zufriedenstellt. Denn obwohl Zürich mit dem Letzigrund ein modernes Fussballstadion besitzt, ist das Stadion mit wöchentlichen Fussballspielen, Leichtathletik-Anlässen sowie kulturellen Veranstaltungen und Konzerten überlastet.
Zusätzlich ist das Hardturmstadion aber aus einem viel wichtigeren Grund ein Politikum, nämlich aufgrund der geplanten Wohnhäuser. Doch konsequent linke Politik sieht definitiv nicht wie das Projekt «Ensemble» aus. Dieses gutzuheissen würde bedeuten, der Credit Suisse mit einer überrissenen Rendite von 5.7 Prozent ein Milliardengeschenk zu machen. Und das kann nicht im Interesse der Zürcher Wählerinnen und Wählern stehen – denen während dem Wahlkampf 10‘000 neue gemeinnützige Wohnungen während der laufenden Legislaturperiode versprochen wurden. Bezahlbarer Wohnraum ist äusserst rar in der Stadt Zürich, das ist uns allen bewusst. In den nächsten vier Jahren können wir dies ändern, Land aufkaufen und Druck auf die Privaten ausüben. Deshalb ist es enorm wichtig, für die Initiative der SP einzustehen und in einem zweiten Schritt für die gemeinnützigen Wohnungen auf dem Hardturmareal zu kämpfen. Die Gemeindeordnung sieht vor, dass bis im Jahr 2050 jede dritte Mietwohnung in Zürich gemeinnützig ist. Dafür muss jetzt gekämpft werden.
Nathan Donno, Vorstandsmitglied JUSO Stadt Zürich