JUSO wird ePrix verhindern

12.06.2018

Diesen Sonntag fand in Zürich der ePrix statt, ein Elektroautorennen. Die JUSO findet, dieser Anlass stehe konträr zur angestrebten Verkehrspolitik und zum Ziel der Nachhaltigkeit. Sie wird alles daran setzen, ein allfälliges Folgerennen 2019 zu verhindern.
Seit einigen Tagen wird die Zürcher Innenstadt für den ePrix umgebaut. Verkehrsinseln wurden abgebaut, es wurden Bäume gefällt und hunderte Sicherheitsabschrankungen aufgebaut. Der Zürcher Stadtrat sagte vor einigen Monaten, Zürich könne sich mit dem ePrix der ganzen Welt fortschrittlich und positiv präsentieren. Die JUSO Stadt Zürich teilt die Sicht des Stadtrates nicht. Ein Rennen wie der ePrix, das vornehmlich Marketingstrategien dient und dabei nicht nachhaltige Mobilität, sondern das Autofahren in den Vordergrund stellt, steht im Gegensatz zu einer fortschrittlichen Verkehrspolitik, welche die Stimmbevölkerung seit Jahren fordert. «Elektroboliden, die mit 220 km/h durch die Innenstadt rasen, tragen nichts zur Lösung des Umwelt- und Verkehrsproblems bei.», so Nicola Siegrist, Co-Präsident der JUSO Stadt Zürich «Autos, egal ob benzin- oder batteriebetrieben, sind energieineffizient und brauchen zu viel Platz in der Stadt.»
Für die JUSO ist wenigstens erfreulich, dass die Kosten für das Rennen von den Organisator*innen getragen werden. Dennoch bleibt es untragbar, dass die Stadtbevölkerung für diesen Millionenanlass hinhalten muss. Tagelanger Baulärm mitten in der Nacht, versperrte Durchgangswege für die Quartierbewohner*innen und fehlende Mitbestimmung sind nur einige der aufgekommenen Kritikpunkte. Sollte ein Autorennen tatsächlich notwendig oder gewollt sein, muss es ausserhalb der Stadt, auf dafür geeigneten Flächen durchgeführt werden. Die Zürcher Innenstadt soll nicht für eine Werbekampagne für Autos herhalten müssen. Lara Can, die Co-Präsidentin der JUSO dazu: «Die JUSO wird sich vehement dafür einsetzen, dass der ePrix nächstes Jahr nicht mehr in der Stadt Zürich stattfinden kann. Die Verkehrsprobleme lösen wir nicht mit mehr Autos, sondern mit Ansätzen wie unsere Initiative Züri Autofrei.»
Diese befindet sich momentan im Bezirksgericht. Nachdem der Gemeinderat sie für gültig erklärt hat, reichten verschiedene Wirtschafts- und Automobilverbände Rekurs dagegen ein.